Keine Profite mit der Not: Wintershall vergesellschaften! #GasAusstieg

29.10.2022
14:00 - 14:30

vor Wintershall Dea, Friedrich-Ebert-Straße 160

Link zur Veranstaltung

Kommt zur Demo am Samstag, 29.10., 14:00 – 14:30 Uhr
vor Wintershall Dea, Friedrich-Ebert-Straße 160, 34119 Kassel

Keine Profite mit der Not: Wintershall vergesellschaften! #GasAusstieg

Wintershall Dea hat allein im ersten Halbjahr diesen Jahres so viel Gewinn gemacht, dass der Gaskonzern damit jeder Kasseler*in 7.500 € auszahlen könnte. Das Hundertfache dessen, was die Stadt als Einwohner-Energie-Geld auszahlt, damit wir über den Winter mit rasant steigenden (Energie-)Preisen kommen!

Letztes Jahr hatte Wintershall noch Netto-Schulden von 3,3 Mrd. Euro – diese konnten sie nicht nur tilgen, sondern haben jetzt noch zusätzliche 1,8 Mrd. Euro angehäuft. In ihrem aktuellen Quartalsbericht, der am Dienstag vorgelegt wurde, rühmt sich Wintershall mit einem um 264 Prozent gestiegenen Nettogewinn im Vergleich zum selben Zeitraum vor einem Jahr.

Und woher kommen diese Übergewinne im Vergleich zum Vorjahr? Wintershall hat 4% mehr Gas gefördert – was im Angesicht der Klimakrise schon hirnrissig ist. Vor allem aber profitieren sie massiv von der Energiekrise und explodierenden Gaspreisen.

Der „beeindruckende“ Quartalsbericht ist also eine direkte Folge davon, dass sich viele aufgrund von Energiearmut nicht mehr trauen ihre Heizung anzumachen. Das ist doch absurd, die Menschen haben Angst vor dem Winter und Wintershall und Co. machen sich die Taschen voll.

Und warum heizen wir eigentlich immer noch mit Erdgas? Erdgas besteht aus Methan, was 84 mal so klimaschädlich ist wie CO2. Die unvermeidlichen Lecks bei der Erdgas-Förderung und dem Transport insbesondere bei Flüssiggas sind eine Klima-Bombe.

Warum sind grüne Fernwärme und Wärmepumpen also nicht längst zum Standard geworden? Warum wird die Infrastruktur mit Flüssiggasterminals für Erdgas aus Fracking in Algerien und den USA weiter ausgebaut, statt dass endlich der absurde industrielle Gasverbrauch bei Mineraldünger, Stahlkonzernen und SUV-Limousinen heruntergefahren wird?

Es kann nicht sein, dass diese Verfehlungen der Politik auf unsere Kosten und auf Kosten des Klimas gehen!

Wir fordern:

  • Übergewinnsteuer jetzt: Abschöpfen der Profite mit der Not, die Wintershall mit den Gaspreisen aus unseren Taschen zerrt!
  • Vergesellschaftung von Wintershall: Profitinteressen dürfen unsere Energiesicherheit, Energiepreise und Klimaschutz nicht weiter gefährden!
  • Kontrollierter Gasausstieg: mit der Zurückdrängung der Profitinteressen können wir erreichen, dass Wintershall sein von den indigenen Mapuche viel kritisiertes Fracking in Argentinien genauso wie die riskante Arktissparte zurückbaut. Es braucht ein Enddatum für die Nutzung von dreckigem Erdgas!
  • Förderung energetischer Sanierung: wir verpulvern viel zu viel kostbare Energie in unseren Häusern mit riesigen Energie-Löchern. Staatliche Förderung von energetischer Sanierung, so dass die Warm-Mieten genauso hoch bleiben wie sie letztes Jahr noch waren!
  • Ausschüttung eines monatlichen und bedingungslosen Klimageldes: wenn wir das aus stark steigenden CO2- und Ressourcen-Steuern finanzieren, die Reiche viel stärker belasten, steigen Anreize für Klimaschutz während wir praktische Umverteilung leben!
  • Erlass von Schulden der Staaten im Globalen Süden: die Kapitalinteressen des Globalen Nordens hinterlassen weltweit (nicht nur) im Rahmen der Klimakatastrophe massive Schäden. Aus Wintershalls Profiten muss ein Fond zur Entschädigung und zum Erlass der durch die Abhängigkeit entstandenen Schulden aufgesetzt werden!

Kommt zur Demo am 29.10., 14:00 bis 14:30 Uhr!

vor Wintershall Dea, Friedrich-Ebert-Straße 160, 34119 Kassel