Под девизом “Gegen ihre Kriege” versammelten sich am Samstag, то 19. апрель 2025, rund 400 Menschen in Kassel, zum Antikapitalistischen Ostermarsch. Die Demonstration war vom Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen!“ organisiert worden.

Der Protestzug begann gegen 10 Uhr vor dem türkischen Konsulat, wo eine erste Rednerin ihrer Ansprache auf die anhaltenden Massaker an Alawiten in Südsyrien aufmerksam machte. Sie verurteilte das Schweigen der internationalen Gemeinschaft und sprach sich für eine friedliche Koexistenz und den Schutz aller Bevölkerungsgruppen in Syrien aus.
Anschließend zog die Demonstration über den Katzensprung und den Holländischen Platz in Richtung des Werkstors des Rüstungsunternehmens KNDS. Dort fand eine Zwischenkundgebung statt, bei der unter anderem das Jugendbündnis gegen Krieg und Wehrpflicht sowie die Autonomen Jugendkommunen zu Wort kamen. Die Jugend kritisierte nicht nur die Sparpläne der Bundesregierung im Bildungs- und Sozialbereich, sondern prangerte auch den Rassismus und Sexismus in der Bundeswehr an und warnte besonders vor den Angriffen auf Frauen und Queere Menschen, die sich durch Militarisierung und Kriegshandlungen vervielfachen. Mit dem Slogan “Die Reichen wollen Krieg, die Jugend eine Zukunft”, stellten sie sich klar gegen die geplante Wiedereinführung der Wehrpflicht.
Mit Transparenten, Trommeln und lauten Sprechchören ging es schließlich, begleitet vom Zuspruch interessierter Passant:в, durch die Kasseler Innenstadt. Die Demonstrierenden machten deutlich, dass sich ihr Protest nicht nur gegen spezifische Unternehmen richtet, sondern auch gegen das politische System, das Kriege ermögliche und von ihnen profitiere. Sie zeigten sich solidarisch mit den Menschen in Kriegsgebieten weltweit – von Palästina bis zur Ukraine, von Kurdistan bis in den Iran.

Am Kasseler Rathaus schloss sich der Demonstrationszug dann dem Ostermarsch des Kasseler Friedenforums an, welcher mit etwa 400 Menschen vom Bebelplatz bis zum Rathaus gelaufen war. Auch vereinzelte Gruppen mit Bezug zur verschwörungsideologischen Partei „Die Basis“ oder Deutschlandfahnen waren anwesend, ohne größere Aufmerksamkeit zu erregen. с 800 Teilnehmenden war der Kasseler Ostermarsch somit der zweitgrößte in Hessen.
Auf der Abschlusskundgebung verdeutlichten das Kasseler Friedensforum, die palästinensische Gemeinde, die Linkspartei, das BSW und das Bündnis “Разоружить Рейнметалл” ihre Positionen. Die palästinensische Gemeinde machte auf ihre Betroffenheit und die Folgen durch den Genozid in Gaza aufmerksam, Violetta Bock (Die Linke) kritisierte die Zustimmung von Teilen ihrer Partei zum 500 Mrd.-Deal der Bundesregierung als “Anpassung” an die Regierungslinie scharf und rief dazu auf sich antimilitaristisch zu organisieren.
Rheinmetall Entwaffnen beschrieb Krieg als Teil der kapitalistischen Logik. Das Sondervermögen der Bundesregierung sei ein “Verrat an der eigenen Bevölkerung”, der es an Wohnraum, Pflegekräften und Lehrer:innen fehle. Das Bündnis kritisierte die Verklärung des Krieges als vermeintlich emanzipatorischen Fortschritt und solidarisierte sich mit Kriegsdienstverweiger:innen und Deserteur:в, welche sich mutig und aus Verantwortung für das Leben gegen die patriarchale Männlichkeit des Militärs und die Logiken des Krieges stellen.
“Alle zusammen – Разоружить Рейнметалл” war auch am Abend noch in der Stadt zu hören. Das Bündnis Rheinmetall Entwaffnen thematisierte die dunkle Geschichte des Rüstungskonzerns im Dock4. Mit einer Ausstellung zeigte die Gruppe, wie der Rüstungskonzern im KZ Tannenwald bei Unterlüß jüdische Zwangsarbeiterinnen Munition für die deutschen Truppen im zweiten Weltkrieg herstellen ließ. Zu Gast hatte sie außerdem das Berliner Theater X. Im nahezu ausverkauften Haus machte die Gruppe in ihrem Schauspiel auf die perfinden Praktiken von Zwangsarbeit, Lobbyismus und Gesetzesumgehungen aufmerksam, die den Konzern seit seiner Gründung 1889 bis heute begleiten – nicht jedoch ohne Protest.