Dezentrales Mayday-Picknick

01.05.2020
14:00 - 16:00

Zuhause

Link zur Veranstaltung

We gotta fight 4(h)our right…
Das gute Leben systemrelevant machen!

Kommt zum dezentralen Mayday-Picknick. Am 1. Mai ab 14:00 gibt es ein buntes Live Programm. Wenn ihr noch Beiträge dazu beisteuern wollt, meldet euch unter info(at)4hour-league.org
Ansonsten sehen wir uns bei “Zoom”: https://us02web.zoom.us/j/82777708196 oder
im Online-Stream auf https://www.facebook.com/4StundenLiga/.

Tretet der 4-Stunden-Liga bei!
Vierstundentag! * Voller Lohnausgleich! * Voller Personalausgleich!
Zahlen muss das Kapital!

Was für Beschäftigte auch vor der Krise galt, gilt jetzt erst recht: Wir müssen für unsere Rechte kämpfen!
Gut 100 Jahre nach der Einführung des Achtstundentags sehen wir uns mit einem massiven Angriff auf die Rechte der Beschäftigten konfrontiert. Was Industrie- und Arbeitgeberverbände schon seit langem fordern, wird nun im Modus der Krisenstabspolitik durchgesetzt: Qua Verordnung hebeln Länder und Bundesregierung das Arbeitszeitgesetz aus und öffnen so den Weg zum 12-Stunden-Tag. Zugleich werden Millionen Beschäftigte auf Kurzarbeit gesetzt. Während diejenigen, die aufgrund dieses Einkommensverlusts ihre Miete nicht mehr zahlen können, nach der Krise erstmal ihre Mietschulden abbezahlen müssen, wird das Kapital mit öffentlichen Mitteln im Billionenbereich gestützt. Seine Eigentümer*innen erfreuen sich auch in dieser Situation hoher Dividenden: So lassen Daimler, VW, BASF und andere Unternehmen staatlich subventioniert kurzarbeiten und schütten weiter ungemindert Gewinne an ihre (Mit-)Eigentümer*innen aus. Für all jene, die täglich unter hohem gesundheitlichen Risiko zur Arbeit gedrängt werden und sich angesichts der Möglichkeit von 12-Stunden-Schichten und verkürzten Ruhezeiten ins 19. Jahrhundert zurückversetzt fühlen müssen, bleibt da nur anerkennender Applaus vom Balkon und warme Worte aus der Politik. Doch der Mensch lebt nicht von warmen Worten allein.
Dabei ginge es auch anders: In der Krise bekommen wir eine Idee davon, welche Berufszweige unverzichtbar für eine Gesellschaft sind. Auf einmal wird diskutiert, wie wichtig insbesondere die Lebensmittel- und die Gesundheitsversorgung, die Reinigungskräfte und die öffentliche Daseinsvorsorge insgesamt sind. Zugleich machen die Produktionsstopps deutlich, dass wir auf eine Vielzahl von Produktionsbereichen auch gut verzichten könnten. Wer vermisst gerade schon den Bau und Kauf von Autos, wer denkt daran, dass mehr Waffen hergestellt werden müssten, wer möchte seine Gesundheit für die Herstellung weiterer Fernseher aufs Spiel setzen? Die Corona-Pandemie führt die überragende Bedeutung gerade der sogenannten reproduktiven Berufe, z.B. in der Pflege oder in Kitas, die häufig von Frauen ausgeübt und schlecht bezahlt werden, einmal mehr vor Augen – sie sind systemrelevant. Die Krise lässt deutlich werden, dass wir dringend auf den Prüfstand stellen müssen, was wir als Gesellschaft für wichtig erachten und dass wir die Entscheidung darüber nicht dem Markt überlassen können, wenn für alle gesorgt sein soll.
Wir wollen aber nicht nur in der Krise feststellen, was systemrelevant ist. Wir wollen grundsätzlich keine gesellschaftlich überflüssige Arbeit für die Profite des Kapitals machen. Anstatt unser Leben der Produktion eines Reichtums zu unterwerfen, der uns nicht einmal gehört, wollen wir ein gutes Leben für alle. Durch radikale Arbeitszeitverkürzung könnten wir die Arbeit sinnvoller aufteilen und uns darauf konzentrieren, was wir als Gesellschaft für wichtig erachten, weil es unserem Leben dient. Wir fordern den 4-Stunden-Tag, damit alle Zeit für Freund*innen und Angehörige, für Politik, Kultur und Müßiggang haben; damit das gute Leben systemrelevant wird. Dafür müssen wir kämpfen: Seid einig in der 4-Stunden-Forderung!