Audiovisuelle Installation zum Holocaust-Gedenktag

27.01.2020
17:00

Link zur Veranstaltung

17:00 Uhr Audiovisuelle Installation zum Holocaust-Gedenktag

Schüler/innen des Friedrichsgymnasiums Kassel

Ort: Gedenkstätte Breitenau

75 Jahre Befreiung und Kriegsende

Veranstaltungsreihe der Gedenkstätte Breitenau

Januar bis Juli 2020

Am 27. Januar 1945 erreichte die Rote Armee Auschwitz und befreite rund 7.000 entkräftete Menschen. Die noch marschfähigen Gefangenen hatte die SS zuvor auf Todesmärsche nach Westen geschickt. Erst im Frühjahr 1945 waren alle KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter/innen und Kriegsgefangenen be-freit – doch häufig nicht in Freiheit. Viele lebten noch jahrelang als Displaced Persons in provisorischen Wohnstätten und DP-Camps, waren ausgegrenzt von der Mehrheitsgesellschaft, kämpften gegen Vorurteile und hatten schlicht kein Zuhause. 2020 jähren sich Befreiung und Kriegsende zum 75. Mal. Die Gedenkstätte Breitenau widmet sich aus diesem Anlass in einer Veranstaltungsreihe der Kriegsendphase, ihrer Rezeption und dem Wandel des Erinnerns seit 1945. Zum Auftakt der Reihe wird Dr. Martin Doerry am 27.1. aus seinem Buch »Mein verwundetes Herz. Das Leben der Lilli Jahn« lesen. Außerdem werden an diesem Tag Schüler/innen des Friedrichsgymnasiums eine audiovisuelle Er-innerungsaktion gestalten, die in der Gedenkstätte Breitenau abends präsen-tiert wird. Im März liest die Schriftstellerin Heike Geißler aus dem Tagebuch des 2019 verstorbenen Filmkünstlers Jonas Mekas, der 1945/46 im DP-Camp Kassel-Mattenberg lebte. Seine erlebte Heimatlosigkeit dokumentierte er in Bildern und Texten. Dr. Gunnar Richter wird im April über den Massen-mord am Fuldaberg referieren, dem Gefangene des Arbeitserziehungslagers Breitenau kurz vor Eintreffen der amerikanischen Soldaten zum Opfer fielen. Die Reihe endet vorerst im Juni mit einem Workshop, der den Wandel der Er-innerungsarbeit in einer pluralen Gesellschaft und angesichts der zunehmen-den Distanz zu den historischen Ereignissen diskutiert.