19:00 - 21:00
Philipp-Scheidemann-Haus Kassel
Die Eskalation in Palästina ist eine politische und humanitäre Katastrophe. Die Bewohner:innen von Gaza sind seit mehr als drei Monaten von der Außenwelt abgeschnitten, drohen zu verdursten, zu verhungern. Sie werden durch permanente Bombenangriffe getötet, verstümmelt oder nervlich komplett zerrüttet.
Deutsche Regierungsmitglieder reisen nach Israel, gewähren Militärhilfe für den Bombenterror und sprechen sich gegen Waffenruhen aus. Menschen, die in Deutschland gegen das zehntausendfache Töten der extrem rechten israelischen Regierung in Gaza aufstehen, werden hingegen als Antisemiten beschimpft. Sie verstoßen gegen die “deutsche Staatsräson” – gegen das Gebot der uneingeschränkten Solidarität mit dem Staat Israel. Sie werden nicht nur in Redefreiheit und das Demonstrationsrecht eingeschränkt. Wenn sie keinen deutschen Pass besitzen, kann ihnen gar die Abschiebung drohen.
Der zunehmende anti-muslimische und anti-arabische Rassismus spaltet, macht krank, heimatlos und entfacht großen Zorn. Der permanente Vorwurf des Antisemitismus bei Kritik am israelischen Staat schwächt gefährlich die antifaschistische Bewegung und damit den Kampf gegen die extreme Rechte in Deutschland.
Die letzten Monate haben gezeigt: Menschen, die für die Menschenrechte der Palästinenser:innen eintreten, die sich gegen eine Instrumentalisierung des Holocaust zur Legitimation eines Völkermordes aussprechen, müssen dringend in die Offensive kommen.
Es diskutieren:
Ramsis Kilani
Deutsch-palästinensischer Aktivist, Politologe, seit 10 Jahren aktiv in der Palästinabewegung, Initiative Sozialismus von unten
Mohammad Abu Hajar
Syrischer Aktivist, Doktorand an der Universität Kassel, ehemaliges Mitglied der lokalen Koordinationskomitees und des nationalen Komitees der ”Syrischen kommunistischen Wiedervereinigung”
Organisiert von ISO (Internationale Sozialistische Organisation) Ortsgruppe Kassel und Initiative Sozialismus von unten Kassel