18:00 - 20:00
Université de Kassel, Kassel

Mehr als die Hälfte der afrikanischen Staaten ist extrem hoch verschuldet. Beobachter sprechen von der historisch schlimmsten Schuldenkrise.
Hohe Zins- und Rückzahlungsverpflichtungen an ausländische Gläubiger stellen Staatshaushalte und damit die öffentliche Daseinsversorgung massiv unter Druck. Davon betroffen sind insbesondere auch lohnabhängig Beschäftigte: trotz hoher Inflation stagnieren die Löhne, Stellen bleiben unbesetzt, Kliniken und Schulen schließen, ungerechte Verbrauchssteuern werden angehoben.
Wegen der Interessen multinationaler (Finanz-)Unternehmen und Ländern des Globalen Nordens ist grundlegende Besserung nicht in Sicht.
Die Afrikanische Regionalorganisation des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB Afrika) setzt sich für Schuldenstreichungen und strukturelle Reformen der internationalen Finanz- und Schuldenarchitektur ein. Bei ihrer Arbeit für diese Ziele setzen afrikanische Gewerkschaften auch auf solidarische Unterstützung aus Europa.
In der Diskussion wollen wir unter anderem folgenden Fragen nachgehen: Was konnte der IGB-Afrika bisher erreichen, welche Chancen und Herausforderungen sieht er? Welchen Beitrag müssen Deutschland und Europa für eine faire Entschuldung afrikanischer Staaten leisten? Welche Rolle können deutsche Gewerkschaften in diesem Zusammenhang spielen? Wie lassen sich nationale Kämpfe gegen Austerität miteinander verbinden und sich gegenseitig stärken?