Vortrag und Diskussion: Vor 80 Jahren: Bomben auf Kassel – Vorbedingungen – Ereignisse – Folgen

18.10.2023
19:00 - 21:00

Kollektivcafé Kurbad, Kassel

Link zur Veranstaltung

Die Bombardierung Kassels im Oktober 1943, die insbesondere in der Kasseler Altstadt verheerende Folgen hatte und der über 10.000 Menschen zum Opfer fielen, wird immer wieder in den Medien thematisiert. Es liegen zahllose Erlebnisberichte über diese Tage vor, die die Perspektive der Betroffenen in eindringlichen Worten schildern.
Auffällig ist, dass die Gründe, warum die Stadt Kassel und die Region Ziel alliierter Bombenangriffe wurde, in den meisten Zeitzeugenberichten nicht thematisiert werden. Dabei ist es gerade für die Perspektive heutiger Generationen von Bedeutung zu erfahren, was Ursachen und Wirkungen in diesem Krieg waren und in welcher Form Kassel und seine Bürger darunter zu leiden hatten.
Aus heutiger Perspektive ist es ebenfalls klärungsbedürftig, warum nach diesen Erfahrungen der Zerstörung und des Verlustes eigener Familienangehöriger die Durchhalte-Propaganda des Naziregimes dennoch dafür sorgten, dass es auch in Kassel noch eineinhalb Jahre dauerte, bis durch den militärischen Vormarsch der amerikanischen Truppen Ostern 1945 diese Herrschaft beendet werden konnte.

So stellt sich die Frage, ob die Kasseler Bevölkerung als „Opfer des Krieges“ zu bezeichnen ist oder ob die eigentlichen Opfer nicht die Verfolgten des Naziregimes in ihren vielfältigen Facetten gewesen sind.

Die antifaschistische Gruppe D.O.R.N. und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) möchten mit dieser Veranstaltung Antworten auf Fragen von Nachgeborenen geben und damit einen Beitrag für einen gesellschaftlichen Dialog über dieses historische Ereignis leisten.