08.09.2023
19:00 - 21:00
19:00 - 21:00
Karnak, Kassel
Von und mit der Plattform Trier!
“Wir verstehen uns als Anarchafeminist*innen. Aber was heißt das konkret?
Die Kurzfassung ist: wir lehnen jegliche Form von Herrschaft ab, also auch die des Patriarchats (Herrschaft der Väter/Männer).
Daher bedingt konsequenter Anarchismus unserer Meinung nach auch konsequenten Feminismus. Im Umkehrschluss verstehen wir aber auch Feminismus als anarchistische Haltung, da wir uns aufgrund geteilter Unterdrückungserfahrungen durch sämtliche Herrschaftsformen zusammenschließen und dagegen aufbegehren. Unser Feminismus ist intersektional und richtet sich also nicht nur gegen spezifishe Herrschaftsformen (wie kassischerweise dem Patriarchat), sondern auch gegen kapitalistische Ausbeutung und rassistische Gewalt/Unterdrückung. Wir betrachten diese Unterdrückungsmechanismen als miteinander verflichtene Systeme. Deswegen wollen wir sie nicht getrennt voneinander überwinden.
Im Vortrag definieren wir zunächst einige Begriffe, analysieren den Zusammenhang von Kapitalismus, Kolonialismus und Patriarchat und stellen unser Verständnis von Anarchafeminismus vor. Im Anschluss beleuchten wir kritisch die Bewegung im deutschsprachigen Raum und führen die Notwendigkeit einer anarchafeministischen Praxis näher aus. Zuletzt zeigen wir ihre Entwicklung anhand eines historischen und eines gegenwärtigen Beispiels auf und werfen einen praxisorientierten Blick auf eine mögliche anarchafeministisch geprägte Zukunft.”