Ignorierte Opfer? Konstruktion und Verfolgung von „Berufsverbrechern“ im Nationalsozialismus

20.06.2023
19:00 - 20:30

Foyer TiF, Karl-Bernhardi-Straße

Ab November 1933 konnte die Kriminalpolizei im Rahmen der „vorbeugenden Verbrechensbekämpfung“ Vorbestrafte in Konzentrationslager einweisen. Dies betraf mehrere Zehntausend Menschen. Als Verfolgtengruppe wurden „Berufsverbrecher:innen“ nach 1945 weitgehend ignoriert. Erst 2020 erfolgte die Anerkennung durch den deutschen Bundestag. Der Vortrag ist Teil des Rahmenprogramms der Ausstellung „Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“, die bis zum 31. August in der Gedenkstätte Breitenau zu sehen ist.
Dagmar Lieske ist Autorin des Buches „Unbequeme Opfer? ‚Berufsverbrecher‘ als Häftlinge im KZ Sachsenhausen“ (Metropol-Verlag 2016). Sie arbeitet aktuell als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Projekt „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“.