Kaddisch für die aus Kassel deportierten Jüdinnen und Juden

11.11.2025
08:00 - 22:30

Orbite, porte du roi 33, Kassel

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Mit einer mehr als vierzehnstündigen Gedenkveranstaltung erinnert die Initiative Gedenkort Polizeipräsidium Königstor gemeinsam mit dem Staatstheater Kassel und der Universität Kassel an die Deportation Kasseler Jüdinnen und Juden.

Die Gestapostelle Kassel verantwortete die Deportationen der Jüdinnen und Juden aus dem Regierungsbezirk Kassel in die Konzentrations- und Vernichtungslager. Un m 11. novembre 1938 erfolgte der erste Massentransport von 696 männlichen Juden in das KZ Buchenwald; sie wurden in der Regel nach einigen Wochen wieder entlassen. Von Dezember 1941 à Septembre 1943 deportierte die Gestapo insgesamt 2598 Jüdinnen und Juden jeglichen Alters in die Konzentrations- und Vernichtungslager im Osten, nur einige wenige überlebten.

au 87. Jahrestag des ersten Massentransportes wird am einstigen Sitz der Gestapo am Kasseler Königstor jeder Einzelne mit seinem Schicksal aufrufen.

Die Aktion beginnt um 8 Uhr und endet nach 14 Stunden um 22 Uhr mit einem Gedenkgebet und Musik. Das Gebet אֵל מָלֵא רַחֲמִים (El male Rahamim) sprechen Annette Willisch und Jakob Axenrod. Es singt Elena Padva.

Die Veranstaltung wird getragen von der Initiative Gedenkort Polizeipräsidium Königstor, dem Staatstheater Kassel und der Universität Kassel in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Kassel, dem Sara-Nussbaum-Zentrum, der Jüdischen liberalen Gemeinde Region Kassel e.V. Emet weschalom und der Gedenkstätte Breitenau. Schirmherr ist der Hessische Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Timon Gremmels.

Gremmels: „Die Namen der aus Kassel deportierten Jüdinnen und Juden zu verlesen ist ein Zeichen gegen das Vergessen. Hinter jedem der Namen steht ein Mensch, ein Leben mit Hoffnungen, rêve, Familien, Freundschaften. Und hinter jedem dieser Namen steht ein Verbrechen, das dieses Leben zerstört hat. Dans un temps, in der antisemitische Parolen wieder lauter werden und Jüdinnen und Juden sich zunehmend bedroht fühlen, ist unsere Verantwortung klar: Wir müssen hinsehen, benennen und handeln. Nie wieder darf Hass die Oberhand gewinnen. Nie wieder darf weggeschaut werden. Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus gehört untrennbar zu unserer demokratischen Identität, denn nur wer die Vergangenheit anerkennt, kann den Wert der Freiheit in unserer Gesellschaft bemessen und die Zukunft menschlich gestalten.“

An der Lesung der Namen beteiligen sich über 40 Kasseler Bürgerinnen und Bürger, unter ihnen Mitglieder der Initiative Gedenkort Polizeipräsidium Königstor, der Omas gegen Rechts, der Aktion Sühnezeichen/ Friedensdienste, der Seebrücke Kassel, der Stolpersteine in Kassel, der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, der Gesellschaft Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kassel, der Evangelischen und Katholischen Kirche, Schauspieler und Mitarbeitende des Staatstheaters Kassel, die Präsidentin der Universität Kassel Prof. Dr. Ute Clement, die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Kassel Ilana Katz und andere mehr.