Tagung: Kritische Gesellschaftsforschung zwischen Utopie und Dystopie

05.03.2020 bis 07.03.2020
ganztätig

Universität Kassel, Kassel

mehrere Tage

Link zur Veranstaltung

In den letzten zehn Jahren entfaltete sich weltweit ein neuer Zyklus autoritärer, antidemokratischer, neoliberaler, rechtskonservativ bis völkisch orientierter gesellschaftlicher Dynamik. Umso bewusster wird, dass die Erfolge emanzipatorischer Kämpfe der Vergangenheit und Gegenwart oftmals fragiler sind als angenommen. Für kritische Gesellschaftswissenschaftler*innen, Gewerkschafter*innen, Engagierte in Bewegungen stellen sich verstärkt Fragen nach den Ursachen dieser Entwicklungen sowie nach Handlungsperspektiven. Die Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung, 2004 gegründet, sieht sich als ein Ort, um diese oft vereinzelt geführten Debatten zusammenzuführen, weiterzudenken und theoretisch auf den Begriff zu bringen.

Statt durch eine vorgegebene thematische Klammer wird die Konferenz durch die Schnittpunkte der AkG-Mitglieder in ihrer Arbeit und Forschung zusammengehalten. Panels und Workshops u.a. zu folgenden Aspekten sind angedacht: Neuer Autoritarismus und Faschisierung, Sozialismus und radikale Demokratie als Transformationsstrategien, Soziale Bewegungen, Migration im Kontext von Willkommenskultur und Abschiebekomplex, Staatlichkeit in der Krise, Arbeit und Forschung an Hochschulen im Spiegel von Neoliberalisierung und Autoritarismus, sowie Linke Publizistik in der Krise.

Programm der Konferenz:

DONNERSTAG, 05.03.2020

12:00-16:00 Uhr

Workshops der Arbeitskreise der AkG, Nora-Platiel-Str. 6

AK Arbeitskämpfe (Raum 0211), AK Kritische Europaforschung (Raum 0212) und “Forum kritische Politische Bildung” (Raum 0213)

16:15-17:00 Uhr

Eröffnung der Tagung, Campus Center – Hörsaal 5 (Raum 1101)

durch Sonja Buckel und Norma Tiedemann

Dystopie, Campus Center – Hörsaal 3 (Raum 1135)

Ursula Birsl: Das Problem der liberalen Demokratie ist die liberale Demokratie
Birgit Sauer und Benjamin Opratko: Ablehnungskulturen
Alex Demirović: Dystopische Tendenzen im Kapitalismus

FREITAG, 06.03.2020

9:30-11:00 Uhr

„Uni Kassel unbefristet“ und die „Hilfskraftinitiative“ stellen sich vor, Nora-Platiel-Str. 6 – Raum 0213

11:15-13:00 Uhr

Überwachungskapitalismus und radikale Demokratie, Nora-Platiel-Str. 6 – Raum 0207

Dirk Stederoth: Überwachungskapitalismus
John Kannankulam: Radikale Demokratie 
Norma Tiedemann: Munizipalismus als radikale Demokratie

Austerität, Transnationalisierung und Finanzialisierung – kritische Schlaglichter auf EU und Europäisierung, Nora-Platiel-Str. 5 – Raum 0109/0110

Felix Syrovatka: Resilienz als Fortschreibung neoliberaler Austeritätspolitik
Steffi Hürtgen: Transnationalisierung von Arbeit und konkurrenzielle Europäisierung
Steffi Wöhl: Finanzialisierung von Wohnungsmärkten in Irland und Österreich

14:15-16:00 Uhr

Migration, Arnold-Bode-Str. 2 – Raum 0401

Maren Kirchhoff: Auseinandersetzungen um Abschiebung zwischen tief verankerter Hegemonie der Grenze und postmigrantischer Gegenhegemonie
Olaf Tietje: Migration, Regulierungen und Geflüchtetenunterstützung in Deutschland
Florian Zeller und Benjamin Opratko: Alltagsverstand und Ablehnungskultur – Befunde aus Österreich

16:15-18:00 Uhr

Hegemonietheorie revisited, Campus Center – Seminarraum 3 (Raum 1112)

Jenny Simon: Hegemonietheorie revisited

Erol Babacan: Hegemonie und Ressourcen – Überlegungen zur Reproduktion kulturkämpferischer Bewegungen im Kontext neoliberaler Politik am Beispiel der Türkei  

Soziale Bewegungen, Campus Center – Seminarraum 6 (Raum 1124)

Sebastian Fritsch: Bürokratie und Emanzipation. Reflexionen zu Organisation und Strategie sozialer Bewegungen
Carolina Vestena:  tba
Alex Struwe: Totalität und emanzipatorische Solidarität

18:30-20:30 Uhr

Utopie, Campus Center – Hörsaal 5 (Raum 1101)

Christoph Görg: Radikaler Reformismus in der sozialökologischen Transformation
Dirk Martin und Jens Wissel: Soziale Infrastruktur als Beitrag zu emanzipatorischer Transformation
Irena Pietrzyk: Feministischer Sozialismus und radikale Arbeitszeitverkürzung – Konturen einer feministischen Utopie

SAMSTAG, 07.03.2020

10:15-12:00 Uhr

Dirty Capitalism, Campus Center – Seminarraum 3 (Raum 1112)

»Workshop für eine kollektive Forschungsagenda« und: Zur Vorbereitung lesen: https://krisis.eu/nl/dirty-capitalism/

The Capitalist State, Campus Center – Seminarraum 6 (Raum 1124)

Sascha Radl: Explaining Structural Instability – on the Derivation of the North African Capitalist State
Nikolai Huke: tba
Melehat Kutun: The socio-genesis of the capitalist state power: reappraisal of the state theories of Poulantzas and Bourdieu