Zwischen Erinnern und Vergessen. Kontinuitäten des nationalen Selbstbilds und des Fortbestehens von Rassismus in Deutschland

15.07.2025
18:00 - 21:00

Université de Kassel, Arnold-Bode Straße 2, espace 0404

In einer kritischen Auseinandersetzung beschäftigt sich der Vortrag mit der deutschen Erinnerungspolitik – nicht mit ihren offiziellen Selbstzuschreibungen, sondern mit ihren Leerstellen. Dabei nimmt er Bezug auf den politischen Umgang mit rechter Gewalt in Deutschland und bietet einen breiten empirischen Überblick. Ausgehend von der These, dass Geschichte stets politisch ist, beleuchtet er, wie Erinnern als staatstragendes Instrument funktioniert und welche Rolle das Vergessen als institutionalisierte Praxis dabei spielt. Im Fokus steht die Frage, wie Kontinuitäten deutschen Geschichtsdenkens jenseits des Narrativs vom „Erinnerungsweltmeister“ rassistische, antisemitische und rechte Gewalt systematisch ausblenden und entpolitisieren.

À personne: Rime Abd Al Majeed ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Medien- und Technikphilosophie an der Akademie der Bildenden Künste München (ABKM) im Forschungsprojekt „DisIgnoranz – Sehen im rassistischen Nebelfeld“. Sie forscht u.a. zu Subjekttheorie, Antirassismustheorie, feministischer und postkolonialer Theorie sowie Ästhetik. In ihrer Dissertation untersucht sie das Verhältnis von Arbeit und Eigentum aus einer feministischen Perspektive.