Paula Lohagen: Erinnern an eine Kasseler Antifaschistin

Paula Lohagen wurde am 17. Januar 1897 in Herford geboren und lebte bis zu ihrer Verschleppung durch die Nazis in der Gartenstraße 27 im Kasseler Stadtteil Wesertor. Als bekennende Sozialistin war sie nach dem Verbot ihrer Partei in einer antifaschistischen Widerstandsgruppe aktiv. Für ihre darin geleistete politische Arbeit wurde sie 1935 von der Gestapo verhaftet. Es folgten jahrelange Haft im Zuchthaus in Ziegenhain, im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück und schließlich die Deportation nach Auschwitz.

„Meinetwegen dürft ihr euch keine Sorgen machen, mir geht es so weit noch gut…“, hatte sie dort im Dezember 1942 auf eine Postkarte geschrieben, die sie an ihre Eltern schickte. Weil sich ihre Spur dann verliert, gilt als sicher, dass sie ermordet wurde. Da kein Todestag bekannt ist, wurde in den letzten Jahren immer wieder mit kleinen Aktionen an ihrem Geburtstag an sie erinnert. Außer dem 2013 vor dem Haus in der Gartenstraße verlegten Stolperstein weisen einige mittlerweile verwitterte Plakate im Viertel auf Paula und ihr Schicksal hin.