Bis zu 3000 Menschen beteiligten sich am 6. Juni an einer Kundgebung vor dem Kasseler Hauptbahnhof, um ihre Solidarität mit den Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA auszudrücken. Im Anschluss zog ein Großteil der Teilnehmenden als Spontandemonstration durch die Innenstadt auf den Königsplatz.
Auslöser für die sich rasant ausbreitende Protestwelle innerhalb der USA war die Tötung des Schwarzen George Floyd durch die Polizei in Minneapolis am 25. Mai. Mittlerweile gab es im Rahmen der Proteste, die sich auf das ganze Land ausdehnten, zahlreiche weitere Todesfälle. In vielen Städten Europas und Deutschlands fanden Solidaritätsdemonstrationen und –kundgebungen statt.
In Kassel fand sich spontan ein kleiner Kreis von Aktivist*innen aus unterschiedlichen politischen Spektren zusammen, um eine Kundgebung zu organisieren. Daran waren neben Polit-Gruppen vor allem Personen aus der afrodeutschen und schwarzen Community beteiligt.
Dass besonders viele junge, schwarze Menschen an der Kundgebung teilgenommen haben, freut Eunice, eine der Organisator*innen, besonders. Das Ziel sei nicht allein die Solidarität mit den Protesten in den USA gewesen. Der Mord an Halit Yozgat und der Anschlag in Hanau zeigten, dass Rassismus auch in Deutschland eine Gefahr ist, erklärt sie. Insgesamt sei die Kundgebung ein voller Erfolg gewesen. Die afrodeutsche und schwarze Community wolle sprechen, das sei ihr mit der Kundgebung gelungen. Zur weiteren Vernetzung soll zukünftig eine Facebook-Gruppe dienen.