Küfa + lecture + pub: “Zur Friedfertigkeit der feministischen Bewegung

01.12.2022
18:00 - 23:00

Färberei, Kassel

From 18 Uhr gibts Essen

From 19 Uhr geht der lecture los

Ab ca. 21 Uhr geht die pub los

lecture:
Zur Friedfertigkeit der feministischen Bewegung
Von der Neuen Frauenbewegung bis heute

Vom AK Geschichtsversessen (Leipzig)

Frauen bzw. Feminismus und Militanz sind zwei Dinge, die vielen Menschenda draußennicht gut zusammenzugehen scheinen. Viele von uns hingegen würden gern behaupten, dass die eben doch hervorragend zusammenpassen. Aber der gesamtgesellschaftliche Eindruck hat seine Gründe, und es ist auch nicht so, als sei nicht offensichtlich, dass Militanz einen starkengender bias” hat, also eine starke Geschlechterkomponente bzw. we, wenn wir über Militanz nachdenken, oft an Männer denken. “Militanzwird im Laufe des Vortrags unter verschiedenen Aspekten und Blickwinkeln beleuchtet und nicht von vornherein begrifflich festgelegt. Die Diskussion verstehen wir als wichtigen theoretischen Beitrag mit Folgen für die linksradikale und feministische Praxis, aber nicht explizit als Beitrag zur seit Jahrzehnten geführten Militanzdebatte. Eher ist der Vortrag zu verstehen als Versuch, an vergangene feministische (und militante) Praxis anzuschließen und gleichzeitig zu fragen, warum das so schwierig ist. Wir wollen der vielerorts kritisierten Geschichtsvergessenheit begegnen, ohne Veränderungen zu übersehen oder dogmatisch Einstellungen zu übernehmen. Darum ist ein großer Teil dieses Vortrags historisch. Die Thematisierung der Frage, warum es so schwierig ist, an militante feministische Praxis anzuschließen, führt aber mittelbar auch zu anderen Fragen. Zum Beispiel zu den Fragen nach sinnvoller Militanz überhaupt, nach der Unsichtbarmachung von militanten Frauen sowohl seitens der bürgerlichen Presse als auch seitens einer linken Bewegung, nach den “costs” von Militanz, nach neuen Schwerpunkten der Bewegung, etc.

Wir behandeln “Frau” als gesellschaftlich konstruierte, wirkmächtige und Subjekte zurichtende Kategorie. Ein großer Teil unseres Vortrags beschäftigt sich mit der kritischen Wiedergabe von Theorien und Geschlechterverständnissen, die wir ablehnen; gerade deswegen finden wir, dass man diese Kategorie auch benennen muss, wo sie auf problematische Weise verwendet wird. Die emanzipatorische Dimension von Militanz ergibt sich aus unserer Sicht aus dem Bruch mit sozialisierten Geschlechternormen, insofern liegt unser Fokus auf Sozialisation, Zuschreibungen und (sprachlicher) Darstellung von Geschlecht. Diese passieren aber niemals außerhalb einer Gesellschaft mit dichotomem, also zweigeteiltem, Verständnis von Geschlecht. Es geht uns nicht darum, für andere zu definieren, welches Geschlecht sie haben oder die gemeinsamen Kämpfe von FLINTAs unsichtbar zu machen. Weder verstehen wir unter “Frauen” bloß cis-Frauen, noch würden wir behaupten, that this, was wir sagen, genauso für jede FLINTA-Person gilt. Letztlich geht es uns darum, uns gegenseitig dazu zu ermuntern, mit geschlechtlicher Zurichtung zu brechen, nicht darum, zu urteilen, wer sich darin, was wir sagen, wiederfinden muss oder darf.